Home > Publications database > Die Messbarkeit kleiner Gammastrahlendosen mit Filmen und Glasdosimetern |
Book/Report | FZJ-2017-02563 |
1964
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag
Jülich
Please use a persistent id in citations: http://hdl.handle.net/2128/14099
Report No.: Juel-0184-ST
Abstract: Für die Messung höherer Dosen in der Strahlenschutz-Individualdosimetrie, z. B. bei Unfällen in kernwissenschaftlichen und kerntechnischen Anlagen, im zivilen Bevölkerungsschutz und der militärischen Dosimetrie, sind neuere Radiophotolumineszenzdosimeter auf der Basis silberaktivierter Metaphosphatgläser [l, 2] den photographischen Emulsionen als Strahlendetektor Har überlegen [3]. 1. Im Gegensatz zum Film, der auch im unbenutzten Zustand altert, ist das Glas nahezu unbegrenzt lagerfähig und braucht nicht in gewissen Abständen gegen neues ausgetauscht zu werden. (Die bei längerer Lagerung akkumulierte Umgebungsstrahlungs-Dosis kann im Bedarfsfall vor der Ausgabe des Glases gelöscht werden.) 2. Für die Auswertung ist keine komplizierte, störanfällige, apparativ aufwendige und langwierige Naßverarbeitung notwendig, sondern eine einfache fluorimetrische Messung, die bei geeigneter Gestaltung des Auswertegerätes in wenigen Sekunden direkt den Dosiswert liefert und die mit relativ billigen, tragbaren Geräten jederzeit und überall auch von ungeschultem Personal vorgenommen werden könnte. Solche Geräte werden derzeit entwickelt. 3. Das Glasdosimeter ist nach vollzogener Auswertung nicht wie der Film als Strahlendetektor wertlos, sondern - bei Erhaltung des Strahleneffektes früherer Belastungen - sofort wieder aufnahmefähig. Dadurch wird Plakettengestaltung und Organisation vereinfacht.4. Der Strahleneffekt im Glas kann im Gegensatz zum Film bei Bedarf beliebig oft gelöscht werden. 5. Der Meßbereich des Glases ist dem Film wesentlich überlegen:Das gleiche Glas erfaßt die nur statistisch-genetisch interessanten Dosen im 100-mR-Bereich mit der gleichen Genauigkeit wie die vielfache Letaldosis [4]. 6. Die Genauigkeit der Dosisanzeige des Glases ist größer als die des Filmes. Die Reproduzierbarkeit von Messungen im Bereich von 1 bis 1000 R z.B. ist besser als ± 3°/o.7. Die Energieabhängigkeit neuerer Gläser ist geringer als die des Filmes. Dadurch wird eine bessere Kompensation der Energieabhängigkeit durch dünnere bzw. leichtere Metallfllter als beim Film möglich. Eine weitere Reduktion der Energieabhängigkeit kann durch Verwendung einer Glasbasis mit Bestandteilen niedrigerer Ordnungszahl oder durch Inkorporation des pulverisierten Glases in geeignete Kunststoffe [5] erfolgen. 8. Die Richtungsabhängigkeit des Glases ist geringer unddie verbleibende Richtungsabhängigkeit im Bedarfsfall leichter zu kompensieren als beim Film. 9. Das Glas ist gegen störende Umwelteinflüsse wie Licht, Wärme, Luftfeuchtigkeit, Schweiß, Meerwasser, Bakterienbefall, Staub, Kampfgase, organische Lösungsmittel, Schwefelwasserstoff usw. weit weniger empfindlich als derFilm. Erst unter extremen Bedingungen wird die Glasoberfläche angeätzt. [...]
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